Die richtigen SEO-Keywords finden: Anleitung & Tools
Passende Keywords sorgen dafür, dass deine Zielgruppe dein Angebot über Google & Co. entdeckt. Aber was sind Keywords überhaupt und worauf musst du bei der Recherche achten? Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du die passenden Keywords für deine Website findest, inkl. Tipps für kostenlose Tools.
Inhalt
Was sind Keywords und wozu brauchst du sie?
Keywords sind Suchbegriffe, mit denen Nutzer*innen in Suchmaschinen (z. B. Google) nach etwas suchen. Durch festgelegte Begriffe in deinen Websitetexten können Suchmaschinen verstehen, worum es auf deiner Seite geht und sie als passende Antwort auf eine Suche auswählen. Du verwendest also Keywords, nach denen deine Zielgruppe in Suchmaschinen suchen könnte, um deine Dienstleistung oder dein Produkt zu finden.
Wichtig: Keywords legst du für Seiten fest, die von deiner Zielgruppe gefunden werden sollen (z. B. Produktseiten, Kategorieseiten oder die Startseite). Deine Impressums-Seite muss hingegen nicht auf Keywords optimiert werden.
Welche Arten von Keywords gibt es?
Zu Beginn deiner Keyword-Recherche legst du fest, welche Arten von Keywords für deine Seite relevant sind. Für deine Suchmaschinenoptimierung sind folgende Keyword-Arten interessant:
- Informational Keywords
User suchen gezielt nach einer Information. Zum Beispiel „Welches Hundefutter für Dackel?“. Die Antwort liefern z. B. Blogs oder Ratgeber mit informationsorientierten Texten. - Transactional Keywords
Hinter dieser Keyword-Art steckt die Absicht einer Transaktion, d. h. etwas zu erwerben, für Geld aber auch kostenfrei. Der User sucht z. B. nach „Bio-Hundefutter“ oder „kostenloser Futterplan zum Downloaden“. - Brand Keywords
Bist du bereits bekannt in deiner Branche, verwenden User auch deinen Markennamen als Suchbegriff. - Navigational Keywords
Mit dieser Keyword-Art suchen User in der Suchmaschine direkt nach einer bestimmten Seite auf deiner Domain. Zum Beispiel deinen Versandbestimmungen. - Long Tail & Short Tail Keywords
Du kannst Keywords auch nach ihrer Länge unterscheiden. Long Tail Keywords (bestehend aus mehreren Wörtern) bedienen oft eine Nische, da nach etwas sehr Spezifischem gesucht wird. Neben Short Tail Keywords (bestehend aus einem Wort) gibt es auch Mid Tail Keywords (ca. zwei bis drei Wörter). Hier ein Beispiel:
Short Tail: Hundefutter
Mid Tail: Bio-Hundefutter
Long Tail: Bio-Hundefutter für großen sportlichen Hund
Wichtige Grundregeln für die Keyword-Optimierung
Gerade wenn du dich noch nicht lange mit SEO auseinandersetzt, ist es schwierig zu verstehen, wie man gute Keywords auswählt. An diese Grundregeln solltest du dich auf jeden Fall halten:
1. Jede URL muss auf separate Keywords optimiert werden
Jede Landingpage deiner Website muss individuell auf unterschiedliche Keywords optimiert werden. Ergo darfst du bei deiner Recherche jedes Keyword nur einmal auswählen. Warum? Google wird User*innen die jeweilige Landingpage nur dann anzeigen, wenn der Suchmaschine klar ist, mit welchem Thema sie sich beschäftigt. Sind mehrere URLs einer Website auf dasselbe Keyword optimiert, kann Google die Seiten nicht unterscheiden, ist verwirrt und spielt womöglich keine der Seiten aus.
Beispiel: Du hast einen Onlineshop für Naturkosmetik und hast „vegane naturkosmetik“ als passendes Keyword identifiziert. Dann darfst du auch nur eine einzige URL (z. B. deine Startseite) auf dieses Keyword optimieren. Für die restlichen URLs musst du andere, passende Keywords auswählen (z. B. je nach Produkten „vegane gesichtscreme“, „vegane lippenpflege“ o. Ä.) und die Landingpages mit dementsprechend optimiertem Content füllen.
2. Lege pro URL nur ein Hauptkeyword fest
Viel hilft viel? Achtung, bei Keyword-Optimierung stimmt das nicht. Gerade wenn das Angebot sehr groß ist, neigen viele dazu, einzelne URLs auf möglichst viele unterschiedliche Keywords optimieren zu wollen. Google möchte jedoch klar verstehen, welche URL für welches Thema steht. In diesem Fall macht es also mehr Sinn für einzelne Leistungen/Produkte eigene Seiten anzulegen und diese dann separat auf passende Keywords zu optimieren.
Beispiel: Du arbeitest selbstständig als Coach in München und hast auf Basis deines Angebots u. a. „life coach münchen“, „karriere coach münchen“ und „life coaching online“ als die richtigen Keywords definiert. All diese Keywords möchtest du jetzt für deine Startseite verwenden. Stopp! Bei dieser thematischen Vielfalt solltest du lieber einzelne Leistungsseiten anlegen und diese auf die einzelnen Keywords optimieren. So gibst du Google klar zu verstehen, welche URL für welchen Themenbereich steht.
Alles nicht so einfach? Falls du die wichtigsten SEO-Basics ganz genau verstehen möchtest, empfehlen wir dir unseren Deep Dive SEO-Workshop.
In 5 Schritten die richtigen Keywords finden
Um passende Keywords für deine Website zu finden, helfen dir diese 5 Steps:
- #1: Brainstormen
- #2: Konkurrenzcheck
- #3: Google Suggest
- #4: Tool-basierte Keyword-Recherche
- #5: Auswahl der richtigen Keywords
Tool-Tipp: Dokumentiere deine Suche am besten in Excel. So hast du einen guten Überblick und kannst alle Keywords in Tools importieren und exportieren. Das spart jede Menge Zeit.
Schritt #1: Brainstormen
Los geht’s mit einem Brainstorming. Sammle dafür alle Begriffe in der Excel-Tabelle, die dir zu deiner Seite bzw. zu deinem Angebot einfallen. Frage dich dafür: Worum geht es auf deiner Website? Welche Begriffe würdest du benutzen, um deine Website zu finden?
Wichtig: Nimm beim Brainstorming unbedingt auch die Perspektive deiner Kund*innen ein. Was würden sie bei Google & Co. eingeben, wenn sie dein Angebot noch nicht kennen, aber eine Lösung für ein Problem suchen, das dein Angebot lösen kann? Wenn du die Möglichkeit hast: Befrage dein Umfeld, nach was sie konkret suchen würden. So kommst du oft auf Suchbegriffe, die dir selbst nie eingefallen wären.
Beispiel: Als Hundefutter-Shop könnte deine Liste unter anderem folgende Begriffe enthalten: „Futter für Welpen“, „Bio-Hundefutter kaufen“, „kleine Hundesnacks“ und „welches Futter für Welpen“.
Schritt #2: Was machen deine Mitbewerber*innen?
Welche Begriffe verwendet deine Konkurrenz auf ihrer Website und was zeigen die Google-Suchergebnisse an? Die meisten Keyword-Tools verfügen über eine Art Website Explorer, der dir anzeigt, für welche Begriffe die Website gefunden wird. (Tools stellen wir dir in Schritt #4 vor)
Beispiel: Ich habe nach „Bio Hundefutter kaufen“ gesucht und in den Suchergebnissen direkt weitere Ideen für Keywords gefunden, die auch die Konkurrenz benutzt. Zum Beispiel: „bio Hundenahrung“, „artgerechtes Biofutter“, „bequem Online bestellen“.
Sammle all die gefundenen Keywords in deiner Excel-Liste direkt unter deinen Brainstorming-Ergebnissen.
Schritt #3: Google Suggest
Google selbst ist ein tolles Tool für die Keyword-Recherche. Es zeigt dir während der Eingabe in das Suchfeld und am Ende von Seite Eins Suchbegriffe an, die Nutzer*innen häufig in Zusammenhang mit deinem aktuellen Suchbegriff eingeben. Hier findest du nicht selten weitere Ideen. Achtung! Am besten bist du dafür nicht bei deinem Google Konto eingeloggt.
Beispiel:
Auch diese Begriffe ergänzt du in deiner Excelliste.
Schritt #4: Tool-basierte Keyword-Recherche, inkl. Suchvolumen
Leider gibt es nur sehr wenige kostenlose Keyword-Tools bzw. sind die Tools in der kostenfreien Version oft nur stark eingeschränkt nutzbar. Mit folgenden Tools erhältst du zumindest einen ersten Eindruck von Suchvolumina & Co.
- Keyword-Planer von Google
Den Keyword-Planer hat Google entwickelt, um passende Keywords für Werbeanzeigen zu finden. Deshalb kannst du ihn nur verwenden, wenn du ein Google-Ads-Konto hast. Ist das der Fall, kannst du neue Keywords finden und das Suchvolumen einzelner Begriffe erfahren. - Ubersuggest
Dieses Tool zeigt dir die Ergebnisse von Google Suggest (siehe Schritt #3) übersichtlich an und du erfährst die Suchvolumina für einzelne Keywords. In der kostenlosen Version kannst du dir jedoch nur ein Keyword pro Tag mit Suchvolumen anzeigen lassen. - AnswerThePublic
Mit AnswerThePublic erhältst du relevante Fragen und Aussagen zu deinem Thema, die dir perfekt zeigen, welche Intention deine Zielgruppe hat. Aber auch hier wird dir kein Suchvolumen angezeigt.
Tipp: Einige Keyword-Tools (z. B. Ubersuggest) bieten eine Test-Version für einige Tage an. Diese kannst du für eine erste, umfassendere Keyword-Recherche nutzen.
Gerade, wenn du aber einen Onlineshop hast, werden dich kostenlose Keyword-Tools auf Dauer nicht weiterbringen. Wir nutzen beispielsweise das kostenpflichtige SEO-Tool Ahrefs. Weitere Tools, die sich für die Keyword-Recherche eignen sind z. B. keywordtool.io oder Semrush.
Schritt #5: Auswahl des richtigen Keywords
Gerade wenn du wenig Erfahrung mit SEO hast, ist dieser Schritt besonders herausfordernd. Aber keine Sorge, ich gebe dir jetzt einige Tipps mit an die Hand, wie du aus deiner langen Liste, die richtigen Keywords auswählst.
Beachte bei der Auswahl des richtigen Keywords folgende Kriterien:
- Relevanz: Das Keyword passt sowohl zur ausgewählten URL, deinem Angebot als auch zu deiner Zielgruppe.
- Suchvolumen: Das Keyword wird aktiv auf Google & Co. gesucht.
- Konkurrenz: Die geschätzte Konkurrenz ist nicht zu groß und du hast eine reale Chance für das Keyword ein Top-Ranking zu erreichen. (siehe Beispiel 1)
- Suchintention: Die aktuellen Suchergebnisse für das Keyword stimmen mit dem (zukünftigen) Inhalt deiner URL überein. (siehe Beispiel 2)
- Sinnhaftigkeit: Du kannst den Begriff in deinem Text sinnvoll verwenden & du hast es noch nicht für eine andere URL verwendet.
Keywords, die diesen Kriterien entsprechen, eignen sich für die Optimierung deiner Website. Alle Keywords, die diesen Kriterien nicht entsprechen, kannst du in deiner Liste als „nicht relevant“ einstufen.
Hier haben wir dir die Kriterien nochmal als Checkliste zusammengefasst:
Die Keyword-Auswahl ist ohne die nötige Erfahrung gar nicht so einfach, deshalb findest du hier noch zwei Beispiele, die die oben genannten Kriterien veranschaulichen:
Beispiel 1: „Welpenfutter“ hat 3.200 Suchvolumen. „Bio Welpenfutter“ hat 30 Suchvolumen und ist damit zwar deutlich geringer aber im Verhältnis gar nicht schlecht. Anders zum Beispiel bei dem Keyword „Mom Jeans“ mit 87.000 Suchvolumen. „Jeans nachhaltig“ hingegen hat nur 600 Suchvolumen, was im Verhältnis sehr wenig ist.
Du siehst, ein Suchvolumen von 30 in einer Nische kann sehr hoch sein, 600 durchschnittliche Aufrufe können bei einem anderen Thema wiederum wenig sein. Wähle aber nicht einfach das Keyword mit dem höchsten Suchvolumen, wenn du eine große Konkurrenz hast. Als kleines Start-up für Bio-Hundefutter wirst du keine Chance haben, z. B. für „hundefutter“ (SV: 34.000) zu ranken, so wie es große Konzerne wie Fressnapf oder Zooplus schaffen. Wähle deshalb ein nischiges Keyword, zum Beispiel „bio hundefutter online kaufen“ (SV: 30).
Wichtig: Setze das Suchvolumen (Anzahl der monatlichen Suchanfragen) immer ins Verhältnis zu anderen Keywords innerhalb des Themenbereichs und wäge ab, ob du angesichts der Konkurrenz die Chance auf ein Top-Ranking hast.
Beispiel 2: Ich dachte „Geschenkideen für beste Freundin“ wäre ein gutes Keyword für einen Blogartikel. Beim Prüfen stellte ich fest, dass es ein transaktionales Keyword ist und nur Onlineshops angezeigt werden, die Suchintention also nicht zu meinem geplanten Inhalt passt. Stattdessen habe ich für unseren Kunden einen Blogartikel über „DIY-Geschenke für die beste Freundin“ geschrieben.
Wichtig: Prüfe am Ende immer, ob für deine Keyword-Auswahl die passenden Ergebnisse ausgespielt werden und die Suchintention mit deinem Inhalt übereinstimmt. Falls nicht, handelt es sich auch nicht um das richtige Keyword.
Was mache ich mit den ausgewählten Keywords?
Du hast für deine wichtigsten URLs Keywords festgelegt? Super, aber was machst du jetzt damit?
Wie schon ganz am Anfang erklärt, verwendest du pro URL
- 1 Hauptkeyword und
- 1–2 Nebenkeywords (thematisch passend zum Hauptkeyword).
Bringe diese regelmäßig in Überschriften, dem Text und deinem Snippet unter. Ganz wichtig: Überlade deinen Text nicht mit Keywords. In erster Linie schreibst du für deine Besucher*innen – ihnen muss der Text gefallen. Am Ende ist für Google vor allem das Nutzerverhalten relevant.
Wann solltest du Unterstützung suchen?
Kleine Recherchen, zum Beispiel für einen Blogartikel oder für eine einzelne Landingpage, kannst du selbst gut meistern. Sobald umfangreiche Recherchen anstehen, benötigst du zum einen kostenpflichtige Tools und musst sehr viel Zeit investieren, wenn du keine Routine bei der Keyword-Auswahl hast. Mit Unterstützung sparst du dir nicht nur Geld, sondern kannst dir auch sicher sein, deine Potenziale voll auszuschöpfen.
Falls du dir Hilfe bei SEO-Strategie, Keyword-Recherche & Co. wünschst schreib uns einfach. Wir unterstützen Kund*innen operativ im Bereich SEO, geben unser Wissen aber auch in Workshops an dich weiter.
Wir freuen uns von dir zu hören.